Gefrierfleisch - eine Kühlkette über den Atlantik

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Unter den vielen politisch-ökonomischen Herausforderungen der jungen Weimarer Republik war die der Nahrungsmittelversorgung einer stetig wachsenden Bevölkerung unter den Bedingungen der geschrumpften Nachkriegswirtschaft nicht die kleinste. Die Aufgabe, namentlich die Menschen in den Städten mit ausreichend Lebensmitteln auszustatten, reduzierte sich dabei nicht auf Fragen der Produktion, sondern war auch eine von Transport und Lagerung. Entsprechend neugierig beobachtete man den technischen Fortschritt, der sich seinerzeit auf dem Gebiet der Konservierung von Nahrungsmitteln durch Tiefkühlung abzeichnete. Der heimische Kühlschrank mit Tiefkühlfach war natürlich noch fernste Zukunftsmusik. Immerhin aber konnte der Berliner Lokal-Anzeiger am 29. September 1922 spektakuläre Fortschritte vermelden, was den Weg zum Verbraucher, will in diesem Fall immerhin heißen: die Kühlkette über den Atlantik betraf. Für uns am Rio de la Plata war Paula Leu.