Franz Blei geht nicht gerne ins Café
Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich
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Folgt man einer der vielen Legenden der Zwanziger Jahre, dann ist schwer davon auszugehen, dass etliche der hier bei Auf den Tag genau zu Gehör gebrachten Texte in Caféhäusern entstanden sind. Diese Affinität würde auch erklären, warum sich die gelegentlichen Texte über Caféhäuser dann meist zu kleinen Liebeserklärungen auswachsen. Die nachfolgende Glosse von Franz Blei aus dem Berliner Tageblatt vom 18. Oktober 1923 bildet da eine signifikante Ausnahme. Obwohl der Autor aus Wien stammt, bekennt er freimütig seine Aversion gegen diese Art Etablissements und das dort gemeinhin verkehrende Personal. Wer sich an seinen paar Zeilen Grant delektieren wollte, musste dafür am Kiosk schlappe 50 Millionen Mark berappen. Oder in ein Caféhaus seines Vertrauens gehen, wo man das Berliner Tageblatt kostenlos lesen konnte. Frank Riede, sagt man, träfe man bisweilen im Galao am Weinbergsweg. Die Zeitung liest er für uns aber bei sich zu Hause ein.