Emil Ludwig über das Ermächtigungsgesetz 1923
Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich
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Beim Begriff Ermächtigungsgesetz denken wir zuallererst an den 24. März 1933, die Machtergreifung der NSDAP. Weniger bekannt ist, dass es eine durchaus „positiv“ besetzte Vorgeschichte von Ermächtigungsgesetzen im Verlauf der Weimarer Republik gab. So auch in der extremen Krisensituation der Hyperinflation etwa 10 Jahre zuvor. Das Kabinett Stresemann strebte ein temporär begrenztes Ermächtigungsgesetz an, um die finanzpolitischen Maßnahmen rasch umzusetzen. Am 9. Oktober zeichnete sich bereits ab, dass Stresemann die im Parlament notwenige Zweidrittelmehrheit bekommen könnte. Im 8-Uhr-Abendblatt des Tages, dass für 7 Millionen zu erwerben war, reflektiert der zweifelsfrei dem liberal-demokratischen Spektrum zurechenbare Publizist Emil Ludwig das Ermächtigungsgesetz mit spürbaren Sympathien. Uns informiert über Stresemanns Pläne und Ludwigs Position dazu Frank Riede.