Eine echte Ausgrabung: Wagners “Liebesverbot” in München
Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich
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Die Musikdramen Richard Wagners prägten bekanntermaßen auch schon vor einhundert Jahren die Spielpläne der deutschen Opernhäuser, und doch gab es seinerzeit, in München, gänzlich unbekannte Kost vom Bayreuther „Meister“ zu entdecken: Das Liebesverbot hatte Wagner in jungen Jahren 1836 während seiner Zeit als Musikdirektor am Theater Magdeburg zur Uraufführung gebracht; nach dieser einzigen Vorstellung war es, von Wagner selbst als Jugendsünde apostrophiert, 87 lange Jahre nicht wieder auf einer Bühne zu erleben, bis die Bayerische Staatsoper unter Dirigent Robert Heger nun die Wiederausgrabung wagte. Tatsächlich entsprach Das Liebesverbot in nahezu allen Aspekten dem, was der spätere Wagner an der Oper verachtete und wogegen er mit seinem Musikdrama ankomponierte. Der Berliner Volks-Zeitung vom 9. April 1923 gefiel es trotzdem – oder gerade deshalb. Es liest Paula Rosa Leu.