Eine Donaufahrt in Inflationszeiten

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Dass die Mark kaum mehr das Papier wert war, auf dem sie gedruckt wurde, merkte man am 20. August 1923 spätestens bei der Begegnung mit dem Zeitungsverkäufer, der für die Abendausgabe einer Deutschen Allgemeinen Zeitung satte 40.000 dieser wertlosen Mark verlangte. Noch drastischer offenbarte es sich freilich im Ausland, wohin im Sommer 1923 überhaupt nur noch reisen konnte, wer über größere Valutaquellen verfügte oder bei deren Beschaffung sehr kreativ und findig war. Wie der namenlose Autor seine Schiffskreuzfahrt auf der Donau finanzierte, lässt sein Artikel offen. Deutlich aus diesem hervor geht indes, dass er diese entspannte Reise den Fluss entlang sehr genoss, ohne die allgegenwärtige Inflationsthematik dabei jedoch aus dem Auge zu verlieren. So ziehen bei der anschließenden Lesung von Paula Rosa Leu nicht nur die malerischen Städte und Stifte vorbei, die sich entlang von Mitteleuropas längstem Strom wie Perlen an der Kette auffädeln. Wir erfahren auch einiges über andere Donaureisende und deren Reisefinanzierungskonzepte.