Dr. Mabuse, der Spieler

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

In der Filmgeschichte gibt es gibt immer wieder Filme, die als Zeitbilder ihrer Entstehungsepoche gesehen werden, als würden sie die Stimmung, Themen, Leidenschaften, das Lebensgefühl etwa eines Jahrzehnts in sich verkörpern. „Ausser Atem“ von Jean-Luc Godard, „Die Fahrraddiebe“ von Vittorio de Sica sind Beispiele dafür. Und sicherlich gehört „Dr. Mabuse, der Spieler“ von Fritz Lang auch in diese Reihe. Die nervöse, verruchte, ekstatische und anarchische Weimarer Republik bekommt mit diesem zweiteiligen insg. 4 ½ stündigen Film ein Denkmal gesetzt, weshalb es nicht verwundert, dass die Erfolgsserie “Babylon Berlin” sich immer wieder vor diesem Stummfilm verneigt. Dr. Mabuse ist ein Meisterverbrecher, Manipulator, Hypnotiseur, Spieler, ein Mann mit tausend Gesichtern, einem weit verzweigten Verbrechernetzwerk, der die Börse manipuliert, mit Immobilien spekuliert und dabei weniger von finanziellem Gewinn getrieben ist, sondern vor allem von der Freude am Spiel. Am 27. April 1922 feierte der erste Teil Premiere in Berlin und einen triumphalen Erfolg. Für den Regisseur Fritz Lang und die Drehbuchautorin Thea von Harbou ebnete er den Weg zu weiteren gemeinsamen Großproduktionen. Mit der Filmkritik aus der BZ. am Mittag vom 28. April folgt für uns Paula Leu den Spuren des Dr. Mabuse.