Die Zeichen stehen auf Sturm

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Stürme brechen in der Regel nicht plötzlich über das Land herein, sondern kündigen sich durch Vorboten an. Das gilt nicht nur in der Meteorologie, sondern auch für politische Räume – das jedenfalls insinuiert ein Text aus der Berliner Volks-Zeitung vom 28. Juli 1923, der die weiter rasant voranschreitende Geldentwertung und die daraus resultierenden schweren sozialen Verwerfungen als Wetterleuchten noch größeren politischen Ungemachs interpretiert. Wie wir heute wissen, lag er mit dieser Prognose nicht so verkehrt: Der hier heftig attackierte Reichskanzler Cuno war wenige Tage später bereits Geschichte, und auch sonst sollten die folgenden Monate ja noch jede Menge politische Dramatik liefern. Als Prophet unruhiger Zeiten betätigt sich für uns Frank Riede.