Die Schule der Schlangenmenschen

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Die Geschichte des Jiu-Jitsu in Deutschland, und des asiatischen Kampfsports überhaupt, ist eng mit der Person Erich Rahn verbunden. Als Sohn eines Kaufmannes, der mit Fernost handelte, gab es Erich, so die Legende, zu denken, dass die viel kleineren Kinder der japanischen Handelspartner ihn, der viel kräftiger und größer war, stets beim Rangeln besiegten. Später sah er in einem Berliner Zirkus einen japanischen Meister kämpfen – solche Touren durch europäische Varietés und Zirkusbühnen waren damals üblich – und lies sich von diesem ausbilden. 1906 eröffnete Rahn dann die erste Jiu-Jitsu-Kampfsportschule Deutschlands im Hinterzimmer einer Kneipe. Er hatte damit wenig erfolgt. Doch dann trat auch Rahn im Zirkus gegen beliebige Gegner auf und wurde nie besiegt, wodurch die Polizei auf ihn aufmerksam wurde und ihn 1910 zum Ausbilder im Nahkampf machte. In den 20er Jahren hatte er dann auch mit seiner Schule in Berlin Erfolg, die ein Journalist der Berliner Volks-Zeitung für seinen am 15. Januar 1922 abgedruckten Bericht besucht. Auch er ist angetan vom Sieg der Schnelligkeit und Intelligenz über die rohe Kraft. Für uns berichtet Frank Riede von den Anfängen der Kampfsportschulen des Jiu-Jitsu.