Die Rentenmark kommt!
Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich
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Auch am 16. November 1923 verhinderte weiterhin ein Buchdruckerstreik das Erscheinen quasi sämtlicher großer Berliner Tageszeitungen, weshalb wir ein vorerst letztes Mal an den Stadtrand ausweichen und unseren Blick nochmal, wie schon vor ein paar Tagen, in die in Friedrichshagen am Müggelsee erscheinende und mit 30 Milliarden Mark Verkaufspreis noch vergleichsweise günstige Niederbarnimer Zeitung werfen. Dort finden wir, apropos, einen Bericht zur endlich begonnenen Ausgabe der sogenannten Rentenmark, die als grundschuldgestützte Übergangswährung die wertlos gewordene Papiermark ersetzen und die Inflation bremsen sollte. Die Skepsis, die der Autor dem Konzept gegenüber zum Ausdruck bringt, sollte sich historisch interessanterweise nicht bestätigen. Nicht nur erfüllte die Rentenmark dahingehend ihren Zweck, dass sie tatsächlich die Währung und damit auch die Volkswirtschaft stabilisierte. Neben der 1924 eingeführten Reichsmark war ihr auch ein langes Leben als offizielle Zweitwährung beschieden, die sie die Weimarer Republik und sogar das Dritte Reich überdauern ließ, bis sie erst 1948 durch die Währungsreform Geschichte wurde. Paula Rosa Leu blickt auf deren Anfänge.