Die neue Große Volksoper im Theater des Westens

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Trotz aller Wirtschafts- und Finanzkrisen war die Musiktheaterlandschaft im Berlin der frühen 1920er Jahre gewohnt vielfältig: Neben der altehrwürdigen Staatsoper gab es, als zweite ‘ernsthafte‘ Bühne, das Deutsche Opernhaus in Charlottenburg sowie unter anderem mit der Alten Komischen Oper, dem Admiralspalast oder dem Metropol-Theater eine ganze Reihe von Heimstätten für die leichte Muse wie Operette oder Revue. Was Berlin bis dahin indes noch nicht vorzuweisen hatte, war eine Volksoper mit anspruchsvollen Musiktheaterangeboten für ein breiteres, weniger zahlungskräftiges Publikum, wie man sie etwa aus Paris und Wien kannte und man sie nunmehr auch hier in einer veränderten, republikanischen Kulturlandschaft für unerlässlich hielt. Quartier nahm die neugegründete Berliner Große Volksoper im Sommer 1922 im Theater des Westens. Nach einer Woche ihres Bestands wagte sich die Berliner Volks-Zeitung am 12. September in Person ihres Kritikers Lothar Band an eine erste Bilanz, die für uns Frank Riede nachvollzieht.