Die Modernität von Webers “Oberon”

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Carl Maria von Webers romantische Oper Oberon ist Musikliebhaberinnen und -liebhabern wohl auch heute noch ein Begriff, auf den Spielplänen der Opernhäuser sucht man selbige jedoch weitgehend vergebens. Auch schon vor einhundert Jahren galt sie wegen vermeintlich kruder Form und Handlung weithin als Machwerk, was Kritiker Erich Urban von der B.Z. am Mittag beim Wiedersehen anlässlich einer Neueinstudierung an der Berliner Staatsoper indes nicht länger teilen mag. In der sprunghaften Dramaturgie von Webers letzter Oper entdeckt er in seiner Rezension vom 9. Oktober 1922 vielmehr ungeahnte Bezüge in die Moderne. Es liest Paula Leu – und vielleicht hört man ja auch in der einen oder anderen zeitgenössischen Dramaturgiestube zu.