Die Meisterin vom Billardtisch

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Die historischen Wurzeln des Billard-Spiels liegen im Dunkeln, reichen aber vermutlich bis ins späte Mittelalter zurück. Seine moderne Gestalt, was Tisch, Queue und Bälle betrifft, prägte es im 19. Jahrhundert aus, an dessen Ende auch die uns heute noch bekannte Ausdifferenzierung in unterschiedlichste Varianten weitgehend abgeschlossen war: In der britischen Welt setzte sich vor einhundert Jahren das dort bis heute sehr beliebte Snooker durch, während auf dem Kontinent, aber teilweise auch in Amerika das diesem verwandte, aber im Vergleich etwas weniger komplexe Poolbillard in puncto Popularität tendenziell hinter dem lochlosen Karambolage-Billard mit seinen zahlreichen Unterarten zurückblieb. Bei seinem Charakter als Kneipensport wenig überraschend, war Billard lange überwiegend Männersache. Unser heutiger Artikel aus der Berliner Morgenpost vom 18. Januar 1922 ist jedoch explizit einer Spielerin gewidmet. Dass die Niederländerin Lies Schrier mit ihren spielstarken männlichen Konkurrenten mehr als nur mithalten konnte, nötigt dem Autor dabei hörbar großem Respekt ab, lässt ihn dann und wann aber dennoch in einen leicht gönnerhaften Ton zurückfallen. Es liest Paula Leu.