“Die letzten Tage der Menschheit” von Karl Kraus

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Karl Kraus zählt zu den großen Kulturkritikern des frühen 20. Jahrhunderts. Neben Essays, Glossen, Satiren, Gedichten umfasst sein umfangreiches Œuvre auch die gewaltige Welttragödie Die letzten Tage der Menschheit, in dem der Pazifist Kraus die Schrecken des Ersten Weltkriegs dramatisch verarbeitete. Aus monumentalen 220 Szenen bestehend, ließ sich deren Aufführungsgeschichte sehr schleppend an; bis heute steht eine ‘vollständige‘ Inszenierung des gesamten Textes – was immer das hieße – nach wie vor aus. Der Rezension der Berliner Volks-Zeitung vom 1. Mai 1923 liegt denn auch gar kein Theaterbesuch zugrunde, Hans Bauer bespricht Kraus‘ Werk vielmehr als Lesedrama, das ihm als solches gleichwohl eindeutig unter die Haut ging. Für uns verleiht dieser Kritik Frank Riede seine Stimme.