Die Kapotte der Schauspielerin wird Ihnen präsentiert von …
Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich
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Dass Theater im Bereich des Ausstattungswesens mit Modelabels kooperieren und dabei die kostenlose Zur-Verfügung-Stellung von hochwertigen Textilien für die Einkleidung der Schauspieler mit einer dankenden Erwähnung der Hersteller im Programmheft vergüten, ist heutzutage verbreiteter Usus. In den 1920er Jahren steckte eine solche „Anbiederung“ von Kulturbetrieben an die profitgetriebene kapitalistische Konsumwelt in Deutschland dagegen offensichtlich noch in den Kinderschuhen. Höchst irritiert von dieser Praxis zeigt sich jedenfalls eine Autorin der Berliner Börsen-Zeitung nach dem Besuch einer Inszenierung von Leo Tolstois „Der lebende Leichnam“ in einem Berliner Theater und versucht die Kleidungsstücke daraufhin polemisch-streng im Sinne der Figurenpsychologie zu semantisieren. Ihre entsprechende Glosse vom 23. Juni 1923 liest für uns Paula Rosa Leu.