Die Hyperinflation erreicht die Zeitungspreise

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Tageszeitungen gelten oder galten jedenfalls in vor-digitalen Zeiten ihren Leser*innen klassisch als Fenster zur Welt – aber trivialerweise gehören sie natürlich zugleich immer auch zu der Welt, auf die sie berichtend, analysierend, kommentierend und glossierend verweisen. Entsprechend beherrschte die Hyperinflation im Sommer 1923 die Berliner Blätter längst nicht mehr nur thematisch, sondern schlug sich auch in ihren ständig rasant steigenden Verkaufspreisen nieder. Zumindest die Berliner Börsen-Zeitung berechnete ihren Kund*innen das Abonnement offenbar monatlich und kam dabei im Laufe des August ob galoppierender Papier- und gewiss auch Personalkosten in so große Kalamitäten, dass sie sich bereits am 10. August gezwungen sah, sich auf der Titelseite direkt an ihr Publikum zu wenden und aus aktuellem Anlass eine außerplanmäßige satte Preiserhöhung zur Monatsmitte anzukündigen. Wieviel der Blick durchs Fenster fortan kosten sollte, weiß Paula Rosa Leu.