Die große Bauhausausstellung in Weimar

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

An dem 1919 in Weimar gegründeten Bauhaus schieden sich von Anfang an die Geister. Von nationalistischen Kreisen aufs Ärgste bekämpft, erhöhte die von der USPD tolerierte thüringische Landesregierung aus SPD und DDP 1922 die Zuwendungen für seine längst international beachtete Staatliche Kunstschule, verband dies allerdings mit der Auflage, dass das Bauhaus seine Ergebnisse in einer großen Leistungsschau einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren habe. Die Bauhausaustellung, die daraufhin im Sommer 1923 veranstaltet wurde, bedeutete für die Arbeit von Walter Gropius und seiner Mitstreiter*innen tatsächlich einen enormen Popularisierungsschub – obwohl der wirtschaftliche Erfolg der Schau wegen der galoppierenden Inflation bescheiden ausfiel. Neben der Präsentationen der verschiedenen Werkstätten des Bauhauses und zahlreichen Vorträgen sowie künstlerischen Darbietungen auch im Bereich der darstellenden Künste war es vor allem das in nur vier Monaten realisierte Musterhaus Am Horn, was die Feuilletonisten der Republik nach Weimar lockte. Das Fazit von Grete Fischer im Berliner Börsen-Courier vom 26. August 1923 fiel indes, wie auch das vieler Kolleg*innen, durchwachsen aus. Frank Riede verrät, wieso.