Die Beisetzung von Sarah Bernhardt

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Die größte Schauspielerin Ihrer Epoche, genannt die „goldene Stimme“ und die „Göttliche“, einer der ersten Weltstars überhaupt verstarb am 26. März 1923. 1844 in Paris als Marie Henriette Rosine Bernardt geboren, gelangte sie, vermittelt vom Liebhaber ihrer Mutter, dem Halbbruder von Napoleon III., zur Ausbildung an die Comédie-Française. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelang Sarah Bernhardt, wie sie sich mittlerweile nannte, 1868 der Durchbruch und eine beispiellose internationale Karriere begann, die sie ganz bewusst durch lange Gastspielreisen – wie etwa eine halbjährige Tournee durch 51 amerikanische Städte – befeuerte. Selbst als ihr wegen der Spätfolgen eines Bühnensturzes ein Bein amputiert worden war, trat sie bis ins hohe Alter auf den Bühnen der ganzen Welt auf. Nur in Deutschland gastierte sie, die sie Verletzte des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 gepflegt hatte, niemals. Ihre Beerdigung geriet zu einer Massen-Trauerkundgebung, von der für das Berliner Tageblatt am 30. März Paul Block und für uns heute Paula Rosa Leu berichtet.