Die Altertümer von Benin

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Imperialistische Gräueltaten gab und gibt es immer wieder. Auf sie hinzuweisen und zu kritisieren war für die sozialdemokratische Parteizeitung „Vorwärts“ natürlich auch die Möglichkeit, eine politische Botschaft zu senden. Anlässlich der Veröffentlichung des dritten Bandes von Felix von Luschans aufwendig gestaltetem „Die Altertümer von Benin“ wird so am 2. April 1921 auf die brutale und überhebliche Art aufmerksam gemacht, mit der sich Großbritannien – ähnlich den Spaniern knapp 4 Jahrhunderte früher in Peru – der Hauptstadt des westafrikanischen, im heutigen Niger gelegenen Reiches Benin bemächtigte. Brisant wird die Kritik zudem dadurch, dass auch das deutsche Kaiserreich und insbesondere seine Museen von den englischen Raubzügen ordentlich profitierten. Wie bei diesem Thema zu erwarten, muss auch hier die für heutige Ohren an manchen Stellen rassistische Wortwahl aus der Zeit heraus gehört werden. Es liest Frank Riede.