Der Tod der Rathenau-Mörder

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

„In den Zeiten des Verrats sind die Landschaften schön", heißt es in einem Gedicht von Heiner Müller. Tatsächlich versteckten sich die beiden Rathenau-Mörder Erwin Kern und Hermann Fischer nach der Tat in einer der wohl lieblichsten deutschen Landschaften auf einer Burg im Saaletal, wo ein Netz aus Helfern sie wochenlang deckte und anscheinend nur ein Zufallshinweis sie doch auffliegen ließ. Im Artikel aus der B.Z. am Mittag vom 18. Juli 1922 ist noch von einem dem polizeilichen Zugriff zuvorkommenden Doppelselbstmord der beiden Rechtsterroristen von der Organisation Consul die Rede. Heute weiß man, dass nur Fischer sich selbst richtete, während Kern – der auch ein Mitglied der nach dem Korvettenkapitän Hermann Ehrhardt benannten Marine-Brigade-Ehrhardt war – wohl doch bei einem Schusswechsel mit Kriminalbeamten ums Leben kam. Es liest Frank Riede.