Der Marsch auf Rom wird kommen

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Schon seit Monaten blickten die Berliner Zeitungen nach Italien und kommentierten den Aufstieg der Faschistischen Bewegung an dessen Spitze sich Benito Mussolini stellte. Aus lose verbundenen Squadren ging Ende 1921 die „Nationale Faschistische Partei“ hervor, die bald schon über 300.000 Mitglieder zählte. Im September und Oktober 1922 wurde von den Faschisten recht offen eine Machtübernahme angestrebt und mit einem „Marsch auf Rom“ gedroht. Quasi als Probelauf kann der „Marsch auf Bozen“ gelten, in dem in den ersten Oktobertagen Bozen mit bewaffneten Gruppen besetzt wurde, um dort gegen den deutschsprachigen Einfluss vorzugehen. Die durchgesetzte Absetzung des Bürgermeisters rief keine nennenswerte Gegenwehr der italienischen Staatsgewalt hervor, was sicherlich einen „Marsch auf Rom“ näher rücken ließ. Dennoch verblüfft es, mit welcher Klarheit und Zwangsläufigkeit Manfred Georg für die Berliner Volks-Zeitung am 7. Oktober die Ereignisse, die da kommen würden, prophezeite. Es liest Frank Riede.