Der Feind steht rechts!

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Wie sehr die Weimarer Republik von dem Rathenau-Mord aufgewühlt war, zeigt sich auch in der bis heute beachteten Rede des Reichskanzlers Josef Wirth, die dieser am 25. Juli 1922 im Reichstag hielt. Wie wir es auch heute leider etwa aus den USA kennen, konterten die rechten Demokratiefeinde die Kritik an ihrer Hetze und ihren Gewaltaufrufen gerne mit dem Hinweis auf die Gefahr, die der Gesellschaft durch die Gewalt von links drohe. Wirth bezieht als Mitglied der katholischen Zentrumspartei, als Repräsentant der bürgerlichen Mitte, klar Stellung, indem er die seiner Meinung nach mindestens mittelbar für die ideologisch motivierte Gewalt verantwortlichen völkisch-nationalistischen Parteien verantwortlich macht. Wir haben gemeinsam mit Frank Riede beschlossen, dass er die gesamte Rede Wirths einliest. Die heutige Folge wird dadurch etwas länger, aber dafür machen wir dieses zeitlose Dokument zugänglich. Wir folgen dem Abdruck der Rede aus der Vossischen vom 26.7.1922.