Das Wirtshaus Altösterreichs

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Das Gasthaus Stelzer im damaligen Wiener Vorort Rodaun war eine Institution in Altösterreich – die konsequenterweise mit dessen Ende 1918 auch die seinen Pforten schloss. Der ihm gewidmete Bericht aus dem Berliner Lokal-Anzeiger vom 13. September 1922 schwelgt somit bereits in K.u.k.-Nostalgie, wenn er das Stelzer, sein Dekor, sein Publikum und seine Ahornbäume in seiner alten Form noch einmal wiederaufleben lässt. Ein interessantes Kapitel des Hauses blendet der Text dabei indes interessanterweise aus: Das Stelzer fungierte während der Weltkriegsjahre als offizielles österreichisch-ungarisches Kriegspressequartier und damit unter anderem auch als Wirkungsstätte hier zum Dienst verpflichteter Künstler wie Franz Werfel, Robert Musil oder Hugo von Hofmannsthal, der praktischerweise in Rodaun eh wohnte. Oder um es mit Karl Kraus zu sagen: „Man hatte die Presse nach Rodaun verlegt, um dem Herrn von Hofmannsthal mit der Front entgegenzukommen.“ Für uns reist Frank Riede nach Kakanien.