Dada auf der Anklagebank
Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich
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Wenn der preußische Militär für zwei Dinge nicht stand, so waren dies gewiss Humor und Kunstsinnigkeit. Das machte ihn gleichsam zum perfekten Adressaten für die Berliner Gruppe der Dadaisten, die nach dem Ersten Weltkrieg auch die Kunstszene der deutschen Hauptstadt aufmischten und sie zur Hauptstadt auch ihrer Bewegung gemacht hatten. Höhepunkt ihres Treibens war im Sommer 1920 eine Erste internationale Dada-Messe in der Galerie Dr. Otto Burchard am Lützowufer, in der zwischen zahlreichen anderen Objekten auch, an der Decke baumelnd, eine Schweinsmaske in Soldatenuniform zu besichtigen war. Es kam, wie es kommen musste: Ein Hauptmann erstattete Anzeige wegen angeblicher Beleidigung der Reichswehr, und ein deutsches Gericht entblödete sich nicht, u.a. Georg Grosz für diese ‘Entgleisung‘, wie es sie nannte, tatsächlich zu Bußgeldern zu verurteilen. Die Freiheit vom 22. April 1921 schüttelte den Kopf, Paula Leu schüttelt mit.