Blutige Straßenkämpfe in Dublin

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Auch am fünfte Tag nach dem Attentat auf Walther Rathenau stand die Republik unverändert unter Schock, aber die Welt drehte sich weiter und produzierte anderswo natürlich längst wieder neue und nicht selten gleichfalls blutige Nachrichten, von denen einige ihren Weg auch wieder in die Berliner Presse fanden. Das Berliner Tageblatt blickt am 29. Juni 1922 mal wieder nach Dublin, wo der irische Widerstand gegen die britische Herrschaft 1921 zum sogenannten Anglo-Irischen Vertrag geführt hatte. Irland bzw., präziser, seine südlichen fünf Sechstel waren darin zum Irischen Freistaat erklärt, dem dort, zwar unter dem Dach des British Empire verbleibend, weitgehende politische Selbstbestimmungsrechte zugestanden wurden. Statt zum Frieden führte seine Ratifizierung indes direkt in den Irischen Bürgerkrieg. Über dessen Entwicklung im Sommer 1922 informiert uns Paula Leu.