Blutige Auseinandersetzungen in Königsberg

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Ostpreußen galt während der gesamten Weimarer Jahre als Bastion der Republikfeinde, als Hochburg der Deutschnationalen. Kein Wunder, dass deren Galionsfiguren wie der putschende Generallandschaftsdirektor Kapp oder auch ‘Kriegsheld‘ Hindenburg sich gerne hier in den ‘fernen Osten‘ des Reiches zurückzogen, um von hier aus für ihren Feldzug gegen die junge deutsche Demokratie zu mobilisieren. An einem Sonntag im Juni 1922 war es anlässlich entsprechender monarchistischer Feierlichkeiten in Königsberg zu linken Gegenkundgebungen gekommen – die von der staatlichen Ordnungsmacht blutig aufgelöst wurden. Die Freiheit attestierte der Republik daraufhin Selbstverachtung und veranschaulicht in ihrem wütenden Bericht vom 12. Juni, dass die Gräben zwischen Unabhängigen und Sozialdemokraten noch immer sehr tief waren. Es liest Paula Leu.