Berliner Porträts I - Heinrich Zille

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Manchmal spült uns das Zeitungsarchiv Artikel ins Netz, die im Podcast eine Miniserie ergeben, obgleich sie vor einhundert Jahren unabhängig voneinander in unterschiedlichen Zeitungen erschienen. So beginnt heute eine dreiteilige Porträtreihe bei Auf den Tag genau. Den Anfang macht der Maler Heinrich Zille, der mit seinen in Arbeitervierteln und in Hinterhöfen gefunden Sujets vielleicht zu dem Künstler der Weimarer Republik avancierte, der gleichermaßen von der Kritik, der Kunstwelt, sowie von den von ihm Portraitierten selbst bewundert wurde. Lediglich die Sittenwächter nahmen an seinen freizügigeren Zeichnungen Anstoß. 1922 war er bereits einer der berühmtesten Berliner, konnte den Ruhm aber nur bedingt genießen, da 1919 seine geliebte Frau Hulda verstorben war und er, mittlerweile 64 Jahre alt, zunehmend an Gicht und Diabetes litt. Am 8. Juni 1922 porträtiert ihn die Berliner Morgenpost. Für uns begibt sich Paula Leu zu Zille und seinem „Milljöh“.