“Bau-Eldorado” Belgrad

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Dass ein Architekt, eine Architektin eine ganze Großstadt mit aller dazugehöriger Infrastruktur entwerfen kann, begegnet uns heute eher bei Mega-Bauprojekten in Asien. Im Berliner Tageblatt vom 29.12. 1921 findet sich ein Artikel über den Ausbau und die Modernisierung von Belgrad, in dem man den Eindruck hat, dass sich die Stadt vollständig neu und deutlich größer erfinden will. Belgrad war Hauptstadt des 1918 gegründeten Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen geworden. Trotz aller Kriegszerstörungen und wirtschaftlichen Verwerfungen, erlebte Belgrad ein wirtschaftliches und vor allem ein Bevölkerungswachstum. Gerade die Einwohnerzahl stieg von etwa 100.000 um 1914 auf ca. 240.000 Ende der 20ger Jahre. Dass Belgrad dafür einen Stadtbauplan brauchte, war den Verantwortlichen klar, und so gab es, wenn wir dem Bericht des Balkan-Korrespondenten Theodor Berkes glauben wollen, zahlreiche Ausschreibungen, die Architekten aus der ganzen Welt anlockten. Mit ihnen auf Wanderung durch die Stadt begibt sich Frank Riede und bringt uns auch die beeindruckende Liste der geplanten neuen Bauwerke näher.