Aphorismen aus dem Nachlass Walther Rathenaus

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Man kennt das Phänomen auch aus unseren Tagen: Kaum ist eine berühmte Autorin, ein berühmter Autor gestorben, wird eilig ihr Nachlass geplündert und jede noch so beiläufige Zeile zur postumen Veröffentlichung gebracht. Walther Rathenau war zwar nicht hauptberuflich schriftstellerisch tätig; als echter Workaholic fand er neben seinen fordernden Betätigungen als Staatsmann und als Wirtschaftskapitän gleichwohl auch noch Zeit, sich ausführlich schriftlich zu verschiedensten Fragen des Weltgeschehens zu äußern. Für die Berliner Volks-Zeitung war es insofern durchaus ein Coup, am 14. Juli 1922, also knappe drei Wochen nach dem verheerenden Attentat auf Rathenau, bislang noch unveröffentlichte Aphorismen von ihm erstmals einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Frank Riede bringt sie zur Anhörung.