An der Panke

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Im Westen und im Zentrum der Stadt, hieß es früher in Berlin, werde gelebt, im Süden, Osten und Norden gearbeitet. Die berühmtesten, berüchtigtsten und vor allem bevölkerungsreichsten Arbeiterquartiere lagen dabei nur knapp nördlich des historischen Stadtkerns in der Oranienburger und Rosenthaler Vorstadt, im Prenzlauer Berg und vor allem im Wedding, der gerade in Weimarer Zeit gleichermaßen als gefährlicher Brennpunktstadtteil dämonisiert wie als heimliches Herz der Hauptstadt idealisiert wurde. Der Autor Ossip Harlander stammt offensichtlich von hier und widmete seiner alten Heimat an der Panke in der Berliner Volks-Zeitung vom 5. Juni 1922 einen mit zahlreichen Reminiszenzen gespickten Bericht, der weder einseitig auf die Idylle, noch ausschließlich auf das Elend fokussiert. Angeschlossen bei seiner Rückkehr ins alte Milieu hat sich für uns Paula Leu.