Alfred Kerr an der Wall Street

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Alfred Kerr war bekanntermaßen einer der prägenden Theaterkritiker der Weimarer Jahre, dessen regelmäßige Rezensionen der wichtigsten hauptstädtischen Premieren heute zu den wichtigsten theaterhistorischen Dokumenten jener Epoche zählen. Von Zeit zu Zeit nahm sich Kerr zum Ausgleich indes auch andere Topics vor, ein maritimer Trip über den Atlantik machte ihn dabei im Frühjahr 1922 sogar für ein paar Wochen zum Reiseschriftsteller. In New York City beobachtete er nicht nur das dortige kulturelle Leben, sondern widmete sich auch anderen gesellschaftlichen Themen, etwa der Börse. Dass die Wall Street in vielerlei Hinsicht großes Theater ist, wusste man wohl auch vorher. Aber nur wenige vermochten dies so eindrucksvoll zu schildern wie Alfred Kerr in den folgenden Auszügen aus dem Berliner Tageblatt vom 21. Mai. Als sein Alter ego fungiert, wie immer bei Auf den Tag genau, Frank Riede.