Ab morgen neues Geld!

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Papiergeld, das wusste schon Goethe und philosophierte darüber in seinem Faust II, ist nichts weiter als eine Wette darauf, dass das jeweilige Gegenüber auch akzeptiert, was auf dem Papier geschrieben steht, bzw. sich sicher ist, jemanden zu finden, der/die das auch wieder ist und so ad infinitum. Ist dieser Kreislauf gestört, ist das Geld bald eben nur noch das Papier wert, auf dem es gedruckt ist, also quasi nichts. So nachzulesen auf dem 8-Uhr-Abendblatt vom 26. Oktober 1923, dessen Preis sich mittlerweile auf schwindelerregende 800 Millionen Mark belief, d.h. sich binnen vier Tagen neuerlich fast verdreifacht hatte. Abhilfe – ein alter Trick der Währungspolitik seit der Antike – sollte nun eine Rückbindung an Rohstoffe (heißt meistens: an den Goldpreis) und an stabilere Währungen (heißt meistens: an den Dollar) schaffen; deswegen, erfahren wir im 8-Uhr-Abendblatt vom 26. Oktober 1923, plante die Reichsbank nun die Ausgabe von sogenannten Goldanleihestücken. Die Logik dieses nicht ganz unkomplizierten Manövers erläutert uns Frank Riede.