#258 Apsilon - Köfte
7 Tage 1 Song - Ein Podcast von Christoph Borries - Dienstags

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Am 19. Februar 2020 erschütterte ein rassistischer Terroranschlag die Stadt Hanau und hinterließ eine Narbe in unserer Gesellschaft, die bis heute schmerzt. Neun Menschen wurden an diesem Abend aus dem Leben gerissen, getötet von einem Täter, dessen Hass auf Menschen mit Migrationshintergrund ihn zu dieser grausamen Tat trieb. Wir erinnern uns und nennen ihre Namen: Ferhat Unvar, Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Vili Viorel Păun und Fatih Saraçoğlu – neun Namen, neun Geschichten, neun Leben, die in einer einzigen Nacht brutal ausgelöscht wurden.Heute, fünf Jahre später, erinnern wir uns an sie. Wir gedenken ihrer Träume, die sie hatten. Ihrer Familien, die sie liebten. Ihrer Freundschaften, die sie pflegten. Und ihres Lächelns, das in den Herzen ihrer Angehörigen weiterlebt. Aber wir erinnern uns auch an die Fragen, die uns bis heute beschäftigen: Wie konnte es so weit kommen? Warum wurden Warnsignale ignoriert? Und warum fühlen sich viele Menschen, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind, dennoch wie Bürger zweiter Klasse?In diesem Kontext gewinnt der Song „Köfte“ von Apsilon eine besondere Bedeutung. Apsilon spricht in „Köfte“ aus, was viele Menschen empfinden: Die Erfahrung von Ausgrenzung, die stille Wut über Alltagsrassismus und die Kraft, die daraus erwächst, sich Gehör zu verschaffen. Keiner will es checken, aber keiner hält die FresseDer Song beschreibt die Situation, dass sich wenige Personen der Mehrheitsgesellschaft mit der Geschichte der neu dazu gekommenen Mitbürgerinnen und Mitbürger auseinandersetzen will, aber „Keiner hält die Fresse“ – das bedeutet, es wird einfach so dahergeredet, von Paschas, Machos, Dealern, Kriminellen in Shisha Bars usw., Der Song thematisiert den Schmerz, aber auch die Entschlossenheit seine Identität zu behalten. „Köfte“ erinnert uns daran, dass die Opfer nicht anonym waren. Sie waren Teil unserer Gesellschaft, unserer Nachbarschaften, unserer Freundeskreise. Es ist der Hass, der zu dieser Tat führte. Er ist greifbar, sichtbar und wirkt bis in unsere Wohnungen und Herzen. Er vergiftet unser Zusammenleben.Daher ist es wichtig, dass die Gesellschaft Offenheit und Akzeptanz gegenüber kultureller Vielfalt zeigt und aktiv daran arbeitet, Diskriminierung zu bekämpfenIm Podcast machen sich 3 Menschen Gedanken über 5 Jahre Hanau.Mehr dazu auf Instagram: @19februarhanau @netzpaedagoge @ilka_werner_sg @frau_waibelFoto © Aysan LambyHomepage: https://7tage1song.dePlaylist Podcast und Song: https://open.spotify.com/playlist/20KHRuuW0YqS7ZyHUdlKO4?si=b6ea0b237af041ecInstagram: https://www.instagram.com/7tage1song/Facebook: https://www.facebook.com/pg/7tage1song/Kontakt: [email protected] zum Song:https://open.spotify.com/intl-de/track/6HJjnoHqY45AtiiXLNAGv7?si=6edc6981a1604c74Spotify Playlist: https://open.spotify.com/playlist/0M5tOXTC0lM8RVycUBQnjy?si=idKC-CFaRp2ZD992gvWvsQ