Notfallmedizin am Limit - Patient oder Fallnummer? | Mit Dr. Moritz Völker
5 Minus - Ein Podcast von Dr. Laura Dalhaus
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Wie ist es, in der Notfallmedizin zu arbeiten? Welchen Herausforderungen müssen sich Notärztinnen, Notärzte und der Rettungsdienst stellen? Wie entscheidet man, welche Personen mit ins Krankenhaus kommen und welche nicht?Darüber spricht Dr. Laura Dalhaus in ihrer neuen Folge von “5 Minus - das Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel” mit Dr. Moritz Völker, Notarzt und Anästhesist in Weiterbildung. Moritz ist zusätzlich in der Berufspolitik. Dort ist er eigentlich “reingerutscht”, mittlerweile aber Vorsitzender der “Jungen Ärzte” im Hartmann-Bund. Er erzählt, dass er entgegen der Meinung vieler selten Blut an Einsatzstellen sieht, sondern oft auf sozialpflegerische oder soziale Probleme trifft. Eine große Herausforderung: Die Notaufnahmen werden zunehmend mit Patienten belastet, die dort eigentlich nicht hingehören. Auf der anderen Seite sind die Krankenhäuser aber oft überfüllt und es gibt politisch einen Widerspruch zwischen dieser Überfüllung der Krankenhäuser und der Behauptung, es gebe zu viele Krankenhausbetten. Gleichzeitig müssen Krankenhäuser ihre Betten auch füllen, um finanziell überleben zu können. Das passt nicht zum Anspruch einer sinnvollen Versorgung. Die ambulante Versorgung währenddessen ist nicht immer ausreichend gewährleistet und der Medizinische Dienst der Krankenkassen (kurz MDK) beeinflusst durch rigide Vorgaben die Behandlungsprozesse - negativ. Medizinisch sinnvolle Entscheidungen werden dadurch überkompliziert. Auch die Koordination zwischen stationärer und ambulanter Versorung führt zu ineffizientem Ressourceneinsatz. Natürlich haben die beiden Ärzte aber auch Lösungen im Gepäck: KI-basierte Triage-Systeme könnten unnötige Notfallkontakte vermeiden und Ressourcen sparen. Das Gleiche gilt, wenn Notrufleitstellen mehr Optionen hätten, als nur einen Rettungswagen zu schicken. Außerdem wünschen sich die beiden eine stärkere Einbindung von hausärztlichen und sozialen Strukturen in die Notfallversorgung. Vom MDK wünschen sich Ärzte weniger Überregulierung und etwas mehr Praxisnähe. Denn die bürokratischen Anforderungen fördern eine Medizin, die eher juristische Gründe verfolgt. Auch der Dokumentationsaufwand in Kliniken frisst die Zeit, die in der Patientenbetreuung sinniger wäre. Medizin sollte nicht auf wirtschaftlichen Interessen beruhen, sondern auf dem Fokus auf den Menschen. Folg Laura auch hier:LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/dr-laura-dalhaus-mahm-5470b597/Instagram: https://www.instagram.com/lauradalhaus/TikTok: https://www.tiktok.com/@laura.dalhausHier findest du Moritz auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/dr-med-moritz-voelker/