Sönke Wortmann und sein neuer Film „Contra“ – Weshalb Komödien Klischees brauchen

Fremdenfeindlicher Professor trifft auf Jura-Studentin mit Migrationshintergrund – diese Konstellation steht im Mittelpunkt von Sönke Wortmanns Film „Contra“. Im Gespräch mit SWR2 erläutert Wortmann, weshalb es dazu kommt, dass er (gespielt von Christoph Maria Herbst) ihr (gespielt von Nilam Farooq) unfreiwillig bei einer wichtigen Prüfung hilft. Anderenfalls drohe ein Disziplinarverfahren. „Die beiden lernen sich im Lauf des Films immer besser verstehen“, so Wortmann über die Entwicklung des Plots. Den Film habe er gemacht, weil dieser in der französischen Originalversion beim Publikum völlig untergegangen sei. „Wir fanden die Geschichte (um Rassismus und Vorurteile) so wichtig, dass wir sie den Leuten noch mal anbieten wollten, um darüber zu diskutieren.“ Gefragt, weshalb er den Film als Komödie angelegt habe, meint Wortmann, er mache ungern „Filme mit Botschaften“. Es sei sein Prinzip, unterhalten zu wollen: „Du sollst nicht langweilen ist das erste Gebot.“ Trotzdem sei er nicht der Ansicht, dass aus jedem Stoff eine Komödie gemacht werden müsse. Seine beide. Hauptfiguren verhandelten in „Contra“ ihre Klischees und Vorurteile gegenüber dem jeweils anderen. Das funktioniere bei Komödien, denn dort würden sie aufgebrochen. Wörtlich sagt Wortmann: „In jeder Komödie gibt es Klischees. Und die schönste Komödie aller Zeiten ist „Sein oder Nichtsein“ (von Ernst Lubitsch) – und da wimmelt es vor Klischees.“ Sönke Wortmanns Film „Contra“ kommt diese Woche in die Kinos, die Hauptrollen spielen Nilam Farooq und Christoph Maria Herbst. Sönke Wortmann wurde durch Filme wie „Der bewegte Mann“, „Das Wunder von Bern“ oder „Der Vorname“ berühmt, zuletzt erschien sein Roman „Es gilt das gesprochene Wort“ .

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