Lebenslinien. Wie ich den Genozid überlebte - und meine Berufung fand.

Ref.: P. Vedaste Kayisabe, Rektor interdiözesanes Priesterseminar St. Thomas in Ruanda Den Völkermord am Volk der Tutsi in Ruanda erlebte Vedaste Kayisabe als junger Mann. Er überlebte das Gemetzel in seiner Heimatpfarrei versteckt zwischen den Körpern der Opfer - nur weil er auch für tot gehalten wurde, verschonten ihn die Schlächter. Vedaste war überzeugt, dass Gott selbst ihn gerettet hatte, und wollte fortan sein Leben ganz in den Dienst der Kirche stellen. Wie jener Ausbruch von blindem Hass und Gewalt 1994 eine Berufung zu Versöhnung und Nächstenliebe freisetzen konnte - das berichtet uns Pater Vedaste Kayisabe in unserer Reihe "Lebenslinien". Außerdem erzählt er uns von der Rolle, die der Marienerscheinungsort Kibeho heute für die Menschen in Ruanda insgesamt und für seine Berufungsgeschichte im Besonderen spielt. P. Vedaste Kayisabe, geb. 1970, ist Rektor des Priesterseminars in Kabgayi. Dort werden derzeit 233 junge Männer ausgebildet - und das in einem Land, das nur ein Sechstel der Bevölkerung Deutschlands zählt! Der Völkermord von Ruanda, den P. Vedaste knapp überlebte, kostete mehr als 800.000 Menschen das Leben. Dreiviertel der Tutsi-Minderheit im Land wurde innerhalb weniger Monate regelrecht abgeschlachtet, ebenso wie alle, die sie zu schützen versuchten. Die Wunden des Genozids sind bis heute spürbar. Der Weg der Versöhnung ist lang. Auf diesem Weg hat von Anfang an die Kirche eine wichtige Rolle gespielt.

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